Pedelec mit gedruckten Bauteilen und Bausatz selbst bauen

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Ein Pedelec selbst bauen

Ein Pedelec ist ein faszinierendes und praktisches Fahrrad. Aber wusstest du, dass du dir dein eigenes Pedelec auch ganz einfach selbst bauen kannst? In diesem Blog erfährst du, wie du dir Schritt für Schritt dein eigenes Pedelec mit einem Umrüst-Kit und 3D gedruckten Bauteilen zusammenbaust.

1. Einleitung: Selbst ist der Mensch
2. Vorteile eines selbst gebauten Pedelecs
3. Nachteile eines selbst gebauten Pedelecs
4. Benötige Bauteile
5. Benötigte Werkzeuge
6. Gedruckte Komponenten für das Pedelec zum Download
7. Sinnvolle Schmierstoffe
8. Ein Pedelec selbst bauen – Schritt für Schritt
9. Finale Spezifikationen des 3D gedruckten Pedelecs
10. Kosten-Nutzen-Analyse
11. Fazit

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Einleitung: Selbst ist der Mensch

Es ist wirklich erstaunlich, was man alles selbst bauen kann, wenn man nur die richtigen Materialien und das notwendige Wissen hat. Vor einiger Zeit habe ich etwa ein Pedelec mit einem Bausatz aus dem Fahrrad selbst gebaut. Dieser Artikel soll dir zeigen, wie du auch ein Pedelec selbst bauen kannst.
Da um das Pedelec ein kleiner Glaubenskrieg entstanden ist, soll hier noch erwähnt sein: Es geht in diesem speziellen Fall darum, eine Strecke möglichst konstant in einer bestimmten Zeit zu absolvieren, unabhängig von Windrichtung, Windstärke, Regen, Gewicht, Steigungen und dem persönlichen Fitness-/Erschöpfungsstand. Es ist mir möglich, unter optimalen Bedingungen eine Strecke von 11 km und 260 hm mit einem konventionellen Trekking Rad in 27 Minuten zurückzulegen. Über 30 Minuten sollten es bei Wind und Wetter nie sein, damit man im Alltag besser planen kann und hier kommt der E-Motor zum Einsatz. Thema Freizeit ist wieder ein weiteres Thema. Letztlich soll jeder das nutzen, was ihm Spaß macht.

Zunächst einmal musst du dir überlegen, welchen Motor du in dein Pedelec einbauen möchtest. Es gibt verschiedene Varianten, dies zu tun.
Die da wären: Front-, Mittel- oder Heckmotor.

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus sind 250W Frontmotoren und 350W Heckmotoren gut für Flachland und maximal hügelige Landstriche, 200–300 hm auf 20 km gut geeignet, Mittelmotoren gut fürs Gebirge. Bei Mittelmotoren kann man die Belastung des Motors durch die Übersetzung so anpassen, dass dieser nicht überhitzt. Nabenmotoren haben diese Möglichkeit nicht und können maximal über PPM gepulst werden. Bei maximaler Belastung wie bei einem Anstieg ist es nicht möglich, durch eine Änderung der Übersetzung die Belastung zu reduzieren. Die Nabenmotoren arbeiten so immer auf Maximum. Frontmotoren sind gut für Fahrräder mit Nabenschaltung, so muss hier die Schaltung nicht umgerüstet werden. Da hier das Vorderrad angetrieben wird und in Bewegung nicht so stark unter Last steht wie das Hinterrad, sollte vorsichtiger bei Frost, Schnee, feuchter Straße und sandigem Untergrund gefahren werden. Der Frontmotor ist dennoch, gute Bereifung vorausgesetzt, für ein tolles Stadtfahrrad, genauso wie für Ausflüge an schönen Tagen, gut geeignet.
Front- und Heckmotoren sind ebenso gut für ein täglich genutztes Pedelec, weil sie die laufenden Kosten für den konventionellen Antrieb geringer halten als der Mittelmotor. Die Ritzel und Kette werden nicht so stark belastet und halten teilweise doppelt so lang.

Der nächste Schritt ist die Wahl des Akkus. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst entweder einen Akku selbst bauen oder aber du entscheidest dich für einen fertigen Lithium-Ionen-Akku. Fertige Lithium-Ionen-Akkus sind zwar teurer, haben aber den Vorteil, dass alles schon fertig ist. Der BMS und das Ladegerät sind schon fertig vorkonfiguriert und so muss man sich selbst keine Gedanken mehr machen. Bei dieser Umrüstung eines konventionellen Fahrrades zu einem Pedelec wurde sich für ein fertiges Akkupack entschieden.

Der letzte Schritt beim Bau des Pedelecs ist die Montage der Komponenten. Hier musst du natürlich genau planen und darauf achten, dass alles richtig verbunden ist. Wenn du dich an die beiliegende Anleitung hältst, sollte dies kein Problem sein. Im Anschluss musst du nur noch den Akku anschließen und das Pedelec ist fertig!

2 Vorteile eines selbst gebauten Pedelec

Wenn man ein Pedelec selbst baut, kann man natürlich die Komponenten frei wählen und so die perfekte Lösung für die eigenen Bedürfnisse finden. Man ist auch wesentlich flexibler, was die Gestaltung des Rahmens angeht und kann so zum Beispiel auch einen tieferen Einstieg wählen, wenn man auf der Suche nach einem passenden Rahmen ist.

Selbstverständlich ist es auch möglich, beim Bau eines Pedelecs Geld zu sparen. Denn man kann Komponenten “von der Stange” verwenden und so bei Verschleißteilen viel sparen. Natürlich ist es auch möglich, das Rad nicht komplett selbst zu bauen, sondern nur den Umrüstsatz selbst zu montieren. Dies hat den großen Vorteil, dass man keine speziellen Maschinen benötigt und das Rad in der Regel auch noch günstiger ist – passendes Werkzeug vorausgesetzt.

3 Nachteile eines selbst gebauten Pedelec

Wer sich für den Bau eines Pedelecs entscheidet, sollte auch die Nachteile bedenken. Zum einen ist es relativ aufwändig, ein Pedelec selbst zu bauen. Man muss dafür zunächst ein Fahrrad kaufen und dann den Bausatz und weitere Komponenten für das Pedelec zusammensuchen. Zudem ist gute Fingerfertigkeit erforderlich, wenn mann mehr will, außer dass das Pedelec nun fährt und damit letztlich der Umbau gelingt.

Außerdem ist es wichtig, dass du genug Zeit und Geduld mitbringst. Denn der Bau eines Pedelecs ist nicht in ein paar Stunden erledigt – es kann schon mal mehrere Wochen oder gar Monate dauern, bis alles fertig ist, wenn man es noch nie gemacht hat. Das hier vorgestellte Pedelec hatte für mich einen Zeitbedarf von ca. 20 Mannstunden. Diese Zeit beinhaltet Konstruktion der Zusatzteile, Heraussuchen und Bestellen weiterer Komponenten und Montage aller Teile. Die genutzten 3D-Drucker waren ebenso knapp 20 Stunden beschäftigt.

Alles in allem ist es also nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint, ein Pedelec selbst zu bauen. Aber für den, der genügend Zeit und Geduld mitbringt und sich gut in dem Thema auskennt, kann es eine lohnenswerte Sache sein. Meine Vorstellung des Eigenbau-Pedelecs soll dich bei deiner Entscheidungsfindung unterstützen.

4 benötigte Komponenten für dieses Pedelec

Um ein Pedelec selbst zu bauen, benötigt man einen Motor, einen Akku, eine Steuereinheit und einen Trittsensor. Diese Teile können entweder einzeln gekauft oder in einem Bausatz erworben werden.

Der Motor ist das Herzstück des Pedelecs und sollte daher sorgfältig ausgewählt werden. Es gibt verschiedene Arten von Motoren, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Motors ist jedoch die Leistung. Je stärker der Motor, desto schneller kann das Pedelec beschleunigen und desto mehr Unterstützung kann es dem Fahrer an den Steigungen bieten.

Die Akkus sind in der Regel Li-Ionen-Akkus, die relativ teuer sind. Sie haben jedoch den Vorteil, dass sie sehr leicht sind und eine hohe Energiedichte haben. Daher ist es empfehlenswert, einen möglichst leistungsstarken Akku zu kaufen, damit das Pedelec lange fahren kann.

Die Steuereinheit ist ein wichtiger Bestandteil des Pedelecs, da sie die gesamte Elektronik des Systems steuert. Das Bedienpanel muss daher so ausgelegt sein, dass es möglichst leicht zu bedienen ist und alle relevanten Informationen anzeigt.

Der Trittsensor ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Pedelecs. Er ermittelt, ob in die Pedalen getreten wird und leitet diese Information an die Steuereinheit weiter. Auf diese Weise kann das System ermitteln, ob nun der Motor unterstützt werden soll. Hier bei dem im Nachgang gewählten Umrüstkit ist zu erwähnen, dass die Geschwindigkeit in Stufen auswählbar ist und der Trittsensor nur den Motor bis zur jeweiligen Stufengeschwindigkeit aktiviert. Es wird nicht gemessen, wie stark man die Pedalen tritt. Stufe 1 beschleunigt bis auf 10 km/h und hält diese Geschwindigkeit, solange in die Pedalen getreten wird, Stufe 2 bis 13 km/h, Stufe 5 bis 25 km/h.

Hier verbaute Komponenten im Überblick (Preise Stand 10.2022):

  • günstiges 26 Zoll Damenrad MTB gebraucht (170 €)
  • E-Bike Kit mit Dauernennleistung 250W Heck-Nabenmotor für Schraubkassette incl. 36V 15,6A Akku (Ebay-Link Gutscheincode für 10 % Rabatt POWEREBAY10 430 €)
  • Schwalbe Marathon Plus  47–559 26 Zoll x 1,75 (Ebay-Link für 2 St. 55 €)
  • Schutzbleche vorn und hinten (Ebay-Link 14 €)
  • Kurbelgarnitur 3-fach mit max. 48 Zähnen (Ebay-Link 31 €)
  • M-Wave Rückspiegel (Ebay-Link 19 €)
  • Wippschalter für Fahrradlicht vorn und hinten (Ebay-Link 6 €)
  • Frontlicht 90 Lux bis 48V (Amazon-Link 25 €)
  • Büchel Rücklicht mit Bremsfunktion über Beschleunigungssensor bis 48V (Amazon-Link 20 €)
  • Kabelbinder Schwarz und Weiß verschiedene Größen (Ebay-Link 10 €)
  • Kabel 1 mm² für Licht Heck, Front, Schalter (Ebay-Link Gutscheincode: WINTERFEST22 10 €)
  • Bis hier Kosten von 790 €, sofern man noch kein Rad sein eigen nennt.

Verschleißteile, die regelmäßig benötigt werden, mit Laufleistungen meiner persönlichen Erfahrungen nach, bei anderen kann dies je nach Nutzungsart variieren.

  • Schwalbe Marathon Plus (Ebay-Link 55 €) – insgesamt 12000 km (mit 0,8 mm Restprofil), bei Durchtauschen der Reifen von vorn nach hinten und umgekehrt bei 8000 km.
  • Tretlager (Ebay-Link 15 €) – 11000 km, habe schon von 40000 km gelesen
  • Kurbelgarnitur (Ebay-Link 31 €) 9000 km
  • Schraubkranz hinten (Ebay-Link 21 €) 5000 km
  • Fahrradkette HG71 2500 km (Ebay-Link 17 €) (HG40 1000 km)
  • Bremsklötzer 2 Paar 3 Farbig (Ebay-Link 13 €) 2500 km
  • Steuersatz für Lenkung (ca. 7 €) 40000 km
  • Felgenringe bisher 20000 km gefahren, noch nicht gewechselt
  • 36V 15,6A Akku (ca. 239 € Yosepower-Link Gutscheincode: „Neutron-Sbike“ ohne Anführungszeichen [10 € Rabatt]) über 30000 km oder 5 Jahre

Die Kurbelgarnitur wurde von 38 Zähnen auf 48 Zähne erhöht, um die Trittfrequenz von 80 U/min auf 60 U/min bei 25 km/h zu senken. Mit dem 38er Ritzel waren so nur 20 km/h angenehm fahrbar. Jetzt sind auch kürzere Sprints (ohne Motorunterstützung) von um die 38 km/h mit 95 U/min möglich.

Finales Gewicht des Pedelecs beträgt 22,6 kg.

5 benötigte Werkzeuge

Die meisten Menschen haben einige der notwendigen Werkzeuge bereits zu Hause, um ein Pedelec selbst zu bauen. Hier dennoch meine persönliche Liste. Dazu gehören eine Bohrmaschine, ein Akkuschrauber, Ringschlüsselsatz, ein Schraubenschlüssel-Satz, Spezial-Fahrradwerkzeug.

Liste meiner benutzen Werkzeuge:

im Pedelec Umbau-Kit enthalten:

  • Sechskantschlüsselsatz (ausgezeichnete Qualität)
  • Schraubkranzabzieher (ausgezeichnete Qualität)
  • Kurbelgarniturabzieher (absoluter Schrott – auf keinen Fall benutzen)

Nachgekauftes Werkzeug für Schraubkranzlösung:

  • Kurbelgarniturabzieher (Ebay-Link 15 €) – Wichtig ist hier der drehbare Teil, der auf den Vierkant drückt, beim Yosepower Kit fehlt dieser Teil und man beschädigt sich das Innengewinde im Vierkant.
  • Tretlagerabzieher (Amazon-Link 11 €) – Dieser hier funktioniert gleichsam für die Kunststoff- als auch für die Alueinsätze, zudem sind die Ecken der Zähne nicht abgerundet wie bei den billigen Abziehern und so hat man noch ein paar Millimeter mehr, über die man die Kraft übertragen kann.
  • Mighty Kettennieter (Ebay-Link 12 €)
  • Schraubenschlüssel Satz 6–21 (Ebay-Link 18 €)
  • 24er-Schraubenschlüssel ca. 400 mm (Ebay-Link 30 €) – wichtig für festsitzende Tretlager, erleichtert man sich das Leben – weitere Tipps am Ende des Artikels
  • Kreuzschraubendreher unterschiedlicher Größen (Ebay-Link 10 €)
  • M5 Gewindenietzange (Ebay-Link 35 €)

 Nachgekauftes Werkzeug für Steckkranzlösung:

  • Kettenpeitsche (Ebay-Link 10 €) – Nur die Sets mit der Peitsche und dem einzelnen Abzieher sind interessant! Die Inhalte bei den größeren Sets sind Fehlentwicklungen und man kann nicht vernünftig damit arbeiten – hatte damit angefangen und mehr Schaden gemacht, als Nutzen erhalten.

Werkzeug und Material, wenn das Licht direkt an den Fahrradakku angebunden werden soll und keine Akkulampen wie (Ebay Link) benutzt werden sollen:

  • Lötstation (Ebay-Link 13 €) – über 50W sollte die Lötstation schon haben.
  • Lötzinn mit Flussmittel (Ebay-Link 10 €) – Einatmen der Dämpfe vermeiden! Mit Bleizusatz erleichtert man sich das Leben, ist mittlerweile aber nicht mehr zulässig.
  • Schrumpfschlauch Set (Ebay-Link 7 €)

6 gedruckte Komponenten für das Eigenbau-Pedelec

In ein paar Fällen ist es einfacher, die Komponenten für das Pedelec selbst zu drucken, als sie zu kaufen. Die gedruckten Teile sind in der Regel individueller und angepasster als die gekauften.

Es gibt verschiedene Druckertypen, die für den Bau eines Pedelecs geeignet sind. FDM 3D-Drucker sind im privaten Gebrauch am besten geeignet, da sie relativ preiswert sind und eine hohe Qualität liefern. Selbstverständlich können auch Sinter- oder SLA Drucker verwendet werden, aber diese sind in der Regel teurer, da das Rohmaterial wesentlich teurer ist.

Wenn du deine Komponenten selbst druckst, musst du dir keine Sorgen machen, dass du die falschen Teile kaufst. Es kann alles genau so gestaltet werden wie gewünscht und es wird genau so funktionieren wie benötigt.

Ein weiterer Vorteil des Selbstbaus ist, dass alles anpassbar ist. Wer etwas ändern möchte, kann die Datei ändern und neu drucken. Es ist viel einfacher und billiger als der Kauf eines neuen Pedelecs. Und bei Reparaturen weißt du genau, was du machen musst und benötigst keine Werkstatt.

Wenn du also dein Pedelec selbst bauen möchtest, solltest du bedenken, ob du diverse Komponenten lieber selbst drucken oder kaufen möchten. 3D Druckteile bieten in der Regel eine höhere Individualität und Flexibilität, aber sie können auch mehr kosten, wenn man die eigene Arbeitszeit einberechnet.

Liste der 3D gedruckten Bauteile für das Pedelec

  • Kabelabdeckung Hauptstrebe
  • Akku Verkleidung – Schutz vor Steinschlag
  • Federwegsbegrenzer – damit das Vorderrad nicht gegen Akku knallt (gern nehme ich auch andere Lösungen entgegen – habe keine andere Lösung außer neue Federgabel)
  • Displayhalter + Schalteraufnahme
  • Rücklichthalter
  • Smartphone Halter
  • Ständer Button

Download Pedelec Teile als STL:

Pedelec-3D-Druck-Teile

unter der theCreative Commons – Attribution – Non-Commerciallicense Lizenz. Die Dateien können unter Nennung der originalen Quelle geteilt werden.

7 sinnvolle Schmiermittel

Ein guter Tipp für das Pedelec-Fahrrad selbst bauen ist es, sinnvolle Schmiermittel zu verwenden. Diese Schmiermittel schützen nicht nur das Rad, sondern sorgen auch dafür, dass es länger hält. Die besten Schmiermittel für ein Pedelec-Fahrrad sind:

1. WD-40 Classic: Ist ein super Rostentferner und auch „Beweglichmacher“, da es ein Kriechöl ist. Was es aber auf keinen Fall ist, ein Schmiermittel. Die Schmierwirkung ist minimal. Sobald die Baugruppe wieder beweglich ist, sollte mit einem passenden Schmiermittel geschmiert werden. Es ist gut schwergängige Schrauben, Muttern, Gewindeteile wieder gangbar zu machen. Bewegt sich eine Mutter nicht, mit WD-40 einsprühen, wenn es irgendwie möglich ist in WD-40 Classic einlegen und erst mal warten. 10 min, 15 min, 1h immer wieder mal probieren.

Wenn gar nichts mehr passiert, wie bei mir mit meinem Tretlager, hilft nur noch Hitze. Der Außenkörper muss sich ausdehnen und entspannen, damit man die Spaltmaße erhöht und so der Innenkörper auf weniger Widerstand stößt. Wie man dieses Endgame von vornherein verhindert, findet ihr unter dem Stichpunkt Fett.

2. Öl: Ist ein hervorragendes Schmiermittel für das Freilauflager im Schraubkranz und die Fahrradkette. Es hilft, Rost zu verhindern und sorgt dafür, dass alle Teile des Fahrrads reibungslos funktionieren. Bevor ihr den Schraubkranz auf die Hinterradnabe aufschraubt, solltet ihr den Freilauf in einem leicht laufendem Öl tränken und abtropfen lassen. Ich konnte so über die Haltbarkeit der Schraubkranzes komplett durchfahren, ohne Probleme mit dem Freilauf zu bekommen. Einfach kaufen, aufschrauben, sorgt schon nach wenigen hunderten Kilometern für Probleme, wie das nicht saubere Einrasten der Freilaufsperre, dieser gab so immer wieder 2–3 mm nach, bevor es sauber einrastete. Einmal geölt, war Ruhe. Die Fahrradkette benötigt auch etwas Pflege, bei Vielfahrern (1000 km/Monat) wie mir ist Putzen beinahe nebensächlich. Aller 1000 km mit einem Kettenölspray besprühen und etwas mit einem groben Lappen darüber reiben. Im Winter bei viel Nässe und vor allem ab dem Zeitpunkt, wenn gesalzen wird, muss wohl nach jeder Fahrt mit Kettenöl gearbeitet werden, wenn man das nervige Quietschen verhindern will.

3. Fett: Ist bei mir eher ein Schutz, als ein Schmiermittel – außer im Steuerkopf, nur dort benutze ich Fett als Schmiermittel für die Lager. Ansonsten benutze ich es als Schmutzabweiser, wie bei den Gewindegängen des Tretlagers. Da das Tretlager sämtlichen Witterungen ausgesetzt ist und relativ oft feucht wird, ziehen die Gewindegänge das Wasser mit Schmutzpartikeln. Diese Schmutzpartikel setzen die Hülsen des Tretlagers fest. Um das zu verhindern, streiche ich das Feingewinde leicht mit Fett ein und ziehe das Tretlager langsam an. Hierbei ist zu beachten, dass man durch das Fett den Widerstand verringert und so langsamer agieren muss, um das Tretlager nicht zu fest anzuziehen. Muttern von außen leicht einfetten und die Flanken der Vierkantaufnahmen vom Tretlager erleichtern die Demontage nach einem knallharten Wintereinsatz ungemein. 

4. Teflonspray: Keine Erfahrung – welche habt Ihr?

8. Ein Pedelec selbst bauen – Schritt für Schritt

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein Pedelec selbst zu bauen. In diesem Artikel wird Schritt für Schritt erklärt, wie man ein Pedelec mit einem Bausatz aus einem Fahrrad baut.

Zuerst einmal benötigt man einen Bausatz, der aus dem Rahmen, den Bremsen, der Kette und dem Motor besteht. Dieser kann entweder online oder in einem Fahrradgeschäft gekauft werden. Danach muss man den Rahmen des Fahrrads zerlegen und den Motor in den Rahmen einbauen. Dazu wird der Motor mit den beiden Lagerbuchsen an der Unterseite des Rahmens befestigt und die Kette vom hinteren Rad auf das vordere Rad gelegt. Zum Schluss müssen die Bremsen angebracht werden.

Nachdem du nun alle notwendigen Komponenten für Ihr Pedelec besorgt hast, kannst du mit dem Bau beginnen. In diesem Artikel zeigen ich dir Schritt für Schritt, wie du dein Pedelec selbst zusammenbauen kannst.

1. Schritt: Den Rahmen vorbereiten

Bevor du mit dem eigentlichen Bau des Pedelecs beginnen kannst, musst du den Rahmen des Fahrrads vorbereiten. Hierzu muss geschaut werden, ob die Gewindebohrungen vom Getränkeflaschenhalter für den Akku passen oder nicht.

 

Dabei ist darauf zu achten, dass genug Platz für die Kurbelgarnitur bleibt (auch für eine zukünftige Vergrößerung) und falls der Akku unterhalb vom Rahmen angebracht wird, genug Platz beim Zusammendrücken des Stoßdämpfers bleibt. Wurde die optimale Position ermittelt, werden nun die 3 Bohrstellen markiert (wenn die Getränkehaltergewinde nicht passen sollten), mit 3 mm vorgebohrt und anschließend auf 7 mm aufgebohrt. Anschließend wird die M5 Gewindeniete auf die gespreizte Nietzange aufgedreht, in die Bohrung eingesetzt und durch Zusammendrücken der Nietzange verpresst. Falls du die Lichtanlage mit dem Akku verbinden willst, solltest du nun die zwei Plus/Minus Pins vom Brushlesscontroller mit der Lichtleitung verlöten. Tipp: Nachdem der Akku von der Akkuhalterung abgezogen wurde, noch mal den Bildschirm anklemmen und einschalten, damit wirklich sämtliche Restspannung aus den Kondensatoren entladen wurde. Wurde alles erledigt, die Akkuhalterung an den Rahmen anbringen.

Schema der Verkabelung:

 

2. Schritt: Den Motor einbauen

Nachdem der Rahmen vorbereitet ist, kannst du den Motor einbauen. Beginne damit, den Schlauch und Reifen auf den Nabenmotor mit Felge aufzuziehen und mit Luft zu füllen.

 

Anschließend drehe den Schraubkranz auf. Bevor dies möglich ist, muss die Mutter und 2 Unterlegscheiben über das Motorkabel abgezogen, der Schraubkranz und die Mutter samt Unterlegscheiben in umgekehrter Reihenfolge wieder aufstecken werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Unterlegscheibe mit dem Nubbsi zuerst aufgeführt wird und in der gleichen Position steht wie auf der gegenüberliegenden Seite. Ist dies erledigt, kann nun das Rad mit dem Nabenmotor in den Rahmen eingesetzt und verschraubt werden.

Nabenmotor in Rahmen einsetzen:

 

3. Schritt: Den Motor, Sensor, Verlängerungskabel an Controller anschließen

 

Die nächste Komponente, welche eingebaut werden sollte, ist der Trittsensor (PAS-Sensor). Hierfür wird der Kurbelabzieher benötigt. Schraube die Innensechskantschraube / Sechskantschraube (immer wieder mal anders) aus dem Kurbelarm und drehen den Kurbelabzieher ein. Anschließend ziehe den Gewindebolzen an, bis der Kurbelarm vom Vierkant rutscht und schiebe den Sensor auf den Vierkant. Daraufhin setze den Kurbelarm wieder auf und ziehen ihn mit der Innensechskantschraube wieder vernünftig an.

Verbinde nun die Sensorleitung und die Motorleitung mit dem Controller. Dabei ist es schwer möglich etwas falsch zu machen, außer man geht mit Gewalt vor. Die Stecker sind unterschiedlich stark ausgeprägt und haben an der Seite jeweils einen Pfeil. Füge  Stecker und Buchse jeweils so zusammen, dass die beiden Pfeile jeweils auf sich zeigen.

Arretiere die Kabel, damit u. a. die Kette nicht auf das Kabel schlagen kann oder etwas daran schleift. Kommen wir nun zur Verlängerungsleitung für Display und Bremsen. Diese wird ebenso an den Controller angesteckt und so geführt, damit nichts klemmen kann.

Dabei ist darauf zu achten, dass sich das Kabel auch nicht bei maximalem Lenkeinschlag verspannen oder verklemmen kann.

4. Schritt: Display und Bremsen anschließen

Bevor das Pedelec fertig zusammengebaut werden kann, muss noch das Display angeschlossen werden. Dieses wird in der Regel am Lenker montiert und zeigt wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Ladestand der Batterie und zurückgelegte Kilometer an.

 

Suche eine geeignete Stelle für das Display und befestigen es mit den mitgelieferten Befestigungsmaterialien. Anschließend verbinden das Display mit dem Controller. Genauso werden auch die Bremsgriffe ausgetauscht und angeklemmt. Hast du Probleme beim Entfernen der Griffgummies und evtl. Druckluft zur Verfügung, so führe einen Schraubenschlüssel ein und blasen in die nun entstandene Öffnung, der Gummigriff geht so super leicht runter. Steht dir diese Möglichkeit nicht zur Verfügung, ist dieser Vorgang auch mit Spülmittel zu erleichtern. Fahrrad auf die Seite legen, Schraubenschlüssel hineinstecken und Spülmittel mit Wasser verdünnt einträufeln, dabei den Schraubenschlüssel hin und her bewegen. Im gleichen Atemzug kann auch das Daumengas installiert werden.

5. Schritt: Fertig!

Sobald alle Komponenten richtig installiert sind, kann der Akkumulator eingesteckt und das Pedelec endlich in Betrieb nehmen! Genieße die Fahrt und achten stets darauf, ausreichend Strom in der Batterie zu haben – sonst steht dir bald eine anstrengendere Radtour bevor.

9. Eigenschaften des Pedelecs

  • maximale Motorunterstützungen bis 25 km/h bei einer Dauernennleistung von 250W, Leistung Peak max. 350W
  • Geschwindigkeitsregelung über Stufen 1–5 Stufe 1 = 10 km/h Stufe 5 = 25 km/h
  • Daumengas bis 6 km/h als Schiebehilfe
  • 36 V 15,6A Li-Ionen Akku 500 Wh – Reichweite auf einer Strecke von 25 km mit 300 hm bei maximaler Unterstützung (Stufe 5) 50 km
  • Anzeige zeigt komplette Kilometer an, Tagestripkilometer, gefahrene Zeit und ist für die Nacht beleuchtet
  • 3 × 7 Schaltung 21 Gänge 48 × 14 längste Übersetzung für eine Trittfrequenz von 60 U/min bei 25 km/h
  • 90 Lux Vorderlicht, Rücklicht mit Bremslicht über Beschleunigungssensor nach StVO bei insgesamt 4W Leistungsbedarf, schaltbar über einen eigenen Schalter
  • Federgabel mit 40 mm Federweg, ausreichend für Straße und Feldwege
  • Pannenschutz Straßenprofilbereifung gut für trockene Strecken, bei Feuchtigkeit und Frost vorsichtig fahren
  • Smartphonehalterung
  • Gesamtgewicht 22,6 kg

10. Kosten-Nutzenanalyse

Wenn du dich für den Bau eines Pedelecs interessierst, sollte zunächst eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden. Dabei geht es vorwiegend darum, die Kosten für den Bau des Pedelecs, die laufenden Kosten für Wartung und Instandhaltung dem Betrieb eines Autos gegenüberzustellen.

Zunächst einmal beabsichtigen wir uns die Kosten für den Bau des Pedelecs anzusehen. Dazu benötigen wir zunächst einmal ein geeignetes Fahrrad, am besten ein Mountainbike oder Trekkingrad. Auf dem Rahmen des Fahrrads wird dann der Motor und der Akku montiert. Die Kosten für dieses hier vorgestellte, teilweise gedruckte Pedelec belaufen sich auf ca. 790 EUR. Hinzu kommen noch die Kosten für das Zubehör, wie Montagematerialien und Werkzeug. Diese Kosten belaufen sich insgesamt auf ca. 931 EUR. Hierbei ist zu beachten, dass die Werkzeuge bei der Wartung des Pedelecs ebenso benötigt werden und eine hohe Haltbarkeit aufweisen. Alle benötigten Komponenten sind unter Punkt 4 im Detail vorgestellt.

Die laufenden Kosten für Wartung und Instandhaltung sind dagegen relativ gering. Der Akku muss regelmäßig geladen werden, was je nach Nutzung etwa alle 50–100 km der Fall ist. Die Kosten für das Laden des Akkus belaufen sich auf ca. 0,32 EUR pro 100 Kilometer. Die Wartung des Motors ist in der Regel nicht erforderlich, lediglich bei starker Beanspruchung müssen Verschleißteile wie die Kettenblätter oder Reifen ersetzt werden. Diese Kosten belaufen sich auf ca. 34 € pro 1000 km. Wobei hier zu sagen ist, dass nicht Wartung aller 1000 km nötig ist. Von März bis in den November hinein kann man die Wartungsintervalle gut auf die 2500 km ausdehnen. In der feuchten, kalten und vor allem salzigen (gesalzene Wege) Zeit Nov. bis März muss ich ca. aller 250 km Kette und Ritzel säubern und ölen.

Insgesamt betrachtet ist der Bau eines Pedelecs also relativ kostengünstig und die laufenden Kosten sind überschaubar. Vor allem im Vergleich zu den laufenden Kosten eines herkömmlichen Verbrennerautos sind die Kosten für den Bau und die Unterhaltung eines Pedelecs relativ gering.

Die Darstellung zeigt auf, dass sich dieses selbst gebaute Pedelec innerhalb von 126 Tagen amortisiert, wenn man an diesen Tagen das Auto stehen lässt und das 3D gedruckte Pedelec nimmt. In Kilometern muss man 3780 km mit dem Pedelec zurücklegen, die eigentlich mit dem Auto zurückgelegt worden wären. Bei einer jährlichen Fahrleistung mit dem Pedelec von 3600 km können so Kosten in Höhe von etwas über 3000 € innerhalb von 5 Jahren eingespart werden. In der Betrachtung sind die laufenden Kosten wie Versicherung und KfZ-Steuer des Autos nicht enthalten, da das Fahrzeug weiterhin genutzt wird. In der ganzen Betrachtung ist der gesundheitliche Aspekt nicht enthalten!

Download Kosten Nutzenanalyse:

Natürlich ist es auch stark abhängig davon, mit welchem Fahrzeug man unterwegs ist, aus dem Grunde könnt ihr die Excel-Tabelle herunterladen und mal herumprobieren: Kosten-Arbeitsweg-Pedelec Excel Tabelle Download

11. Fazit

Falls du dich nun fragst, ob es sich lohnt, ein Pedelec selbst zu bauen: Ja, absolut! Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und kann nur jedem empfehlen, es selbst auszuprobieren. Man spart nicht nur beim Eigenbau Geld, sondern auch bei den Verschleißteilen und ist ganz tief in die Materie Fahrrad eingestiegen und kann jetzt sein Pedelec auch selbst reparieren.
Du hast indessen erfahren, wie du dir ein Pedelec selbst bauen kannst. Falls du noch mehr über das Thema wissen möchtest oder dich für weitere interessante Projekte interessierst, dann schau doch in meinem Blog vorbei. Dort findest du sicher den ein oder anderen Artikel, der genau das Richtige für dich ist!

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