Willkommen zum spannenden Thema der Installation von Repetier Server! Dabei ist egal, ob du einen PC mit Linux oder Windows oder sogar einen Raspberry Pi 3 bis 4 verwendest, dieser Blogpost wird dir zeigen, wie du Repetier-Server einrichtest und deine 3D-Drucker verwaltest. Lass uns loslegen und die Welt des 3D-Drucks erkunden!
Geschrieben aus Sicht eines Users, der vorher noch nie mit Repetier-Server und Linux-Mint gearbeitet hat und so genau die gleichen Einsteigerfehler macht, wie jeder neue User.
- Installation von Repetier Server auf Linux:
- Voraussetzungen prüfen
- Linux Mint auf Thinclient installieren
- Linux Mint vorbereiten
- Repetier Server herunterladen
- Konfiguration von Repetier Server
- Installation von Repetier Server auf Windows:
- Voraussetzungen prüfen
- Repetier Server herunterladen
- Installationsprogramm ausführen
- Konfiguration von Repetier Server
- Installation von Repetier Server auf dem Raspberry Pi Zero 2W, 3, 4 und 5:
- Voraussetzungen prüfen
- Repetier Server installieren
- Repetier Server Headless einrichten
- Installationsskript ausführen
- Konfiguration von Repetier Server
- Verbindung zum Repetier Server herstellen:
- Webbrowser öffnen
- Repetier Server Monitor
- Verbindung zu Druckern herstellen
Installation von Repetier Server auf Linux:
Linux Mint ist eine schlanke und benutzerfreundliche Linux-Distribution, die sich ideal für Einsteiger und Fortgeschrittene eignet. Sie basiert auf Ubuntu und bietet eine hohe Kompatibilität mit Hardware und Software. Linux Mint benötigt nur wenig Systemressourcen und läuft auch auf älteren Rechnern flüssig. Um Linux Mint zu installieren, muss man einige Schritte beachten, die in diesem Artikel erklärt werden.
Voraussetzungen
- USB-Stick mit 4 GB Speicher
- Als Repetier-Server reichen 2 GB RAM (Grundauslastung ca. 900 MB RAM)
- 100 GB SSD, 20 GB für die Betriebssysteminstallation und der Rest für den Upload der Projekte
- 1024×768 Auflösung für die Ersteinrichtung, Rest geschieht über Konsole (SSH-Zugriff, z.B. Putty)
- kleiner Quadcore CPU ab 1,2 GHz, zur Aufteilung einzelner Arbeitsanweisung (abarbeiten Druckaufträge, Upload Projekte und Rendern der Vorschaubilder)
Die Wahl fiel hier auf Linux Mint, welches in drei Versionen zur Verfügung steht, gewählt wurde die Mint Mate Edition. Da wir kaum mit der visuellen Oberfläche arbeiten, wird die Cinnamon Edition nicht benötigt. Die sehr schlanke Xfce Edition hat sich als nicht vorteilhaft erwiesen. Hier fehlen einfach zu viele grundlegende Sachen, wie diverse serielle Treiber und auch grundlegende Rechte. Für Profis sicher kein Problem, mit der Linux Mint MATE Version erleichtert man es sich dennoch.
Linux Mint auf Thinclient installieren
Installiert wird hier Linux Mint auf einem Futro S920 Thinclient mit Quadcore 1,5 GHz und 4 GB RAM , welcher im Normalbetrieb um die 10W an Leistung verbraucht und für über 10 3D-Drucker unter Marlin ausreichend ist. Wie viele mit Klipper betrieben werden können, wird noch geprüft.
Benötigt an Software wird:
- Die Linux Mint Image sinnvoll Mint MATE Version
- Balena Etcher zum USB-Stick vorbereiten
Nach dem Herunterladen des Image von Linux Mint wird mit Balena Etcher der USB-Stick vorbereitet. Hierfür den Anweisungen von Balena Etcher folgen.
Den fertig eingerichten Stick an den Thinclient stecken und den Anweisungen folgen. Nach dem erstmaligen Booten, kann das System auf der Festplatte installiert, mit Klick auf das linke obere Symbol auf dem Startbildschirm, werden. Als PC Name und Login sollte ein kurzer, griffiger Begriff gewählt werden. In meinem Fall RepetierXX und das Passwort sollte ebenso einprägsam sein. Dieser Name und Passwort wird in Zukunft für den SSH-Zugriff benötigt. Installation durchlaufen lassen und den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen. Am Ende wird nach einem Neustart gefragt, bestätigen, auf die Anweisung warten „USB-Stick entfernen“, dies machen und mit Enter neu booten.
Linux Mint vorbereiten
Nach dem Booten und der Login-Eingabe die Konsole öffnen. Hier muss der SSH Zugriff eingerichtet werden, um später „Headless“ (Ohne Monitor und angeschlossene Maus/Tastatur) mit dem Gerät arbeiten zu können.
SSH einrichten:
Eingabe: sudo apt install openssh-server
Abfrage mit Ja bestätigen
Eingabe: sudo systemctl is-enabled ssh
Bestätigung mit enabled
Der Thinclient besitzt kein internes WLAN und wurde mit einem WLAN Stick nachgerüstet, welcher von keiner Linux Distri erkannt wird. Verwendet wurde ein WLAN USB Stick mit Realtek Chipsatz, die Treiber werden wie folgt nachinstalliert (hierfür wird eine LAN Verbindung benötigt)
WLAN USB-Stick einrichten:
es wird wieder in der Konsole gearbeitet:
- sudo apt update
- sudo apt install build-essential git dkms
- git clone https://github.com/brektrou/rtl8821CU.git
- cd rtl8821CU
- chmod +x dkms-install.sh
- sudo ./dkms-install.sh
Nach Ausführung der Anweisungen, den Rechner neu starten. Die LAN-Verbindung kann getrennt werden und nach dem Booten sollte Linux sich melden, mit „es werden Netzwerke erkannt“.
Falls mir jemand in den Kommentaren erklären kann, wie man dies alles Headless lösen kann, wäre ich sehr dankbar. Letztlich, das Image so vorbereiten, um SSH Zugriff zu haben und der WLAN USB-Stick gleich erkannt und die WLAN-Verbindung eingerichtet wird, wäre ich dankbar.
Repetier Server herunterladen
Ab jetzt ist es möglich Headless über SSH mit dem Thinclient zu kommunizieren, was das Arbeiten wesentlich erleichtert. Hierfür wird Putty verwendet, die Anweisung zur Einrichtung von Putty kann nachgelesen werden.
Über die Konsole folgende Befehle einfügen:
- wget https://download3.repetier.com/files/server/debian-amd64/Repetier-Server-1.4.13-Linux.deb
- sudo dpkg -i Repetier-Server-1.4.13-Linux.deb
Die aktuelle Version kann von hier bezogen, oder der Downloadlink angepasst werden: https://www.repetier-server.com/download-repetier-server/
Mit der IP des Thinclient plus dem Anhang „:3344“ kann jetzt via Browser auf Repetier-Server zugegriffen werden.
Konfiguration von Repetier Server
Linux fragt in regelmäßigen Abständen die Ports ab, dies muss unterbunden werden, ansonsten erhält Repetier Server keinen Zugriff auf die 3D-Drucker.
Problem beim Einrichten der 3D-Drucker: Serieller Port wird nicht erkannt.
Der typische Grund dafür ist eine Software namens ModemManager, die oft standardmäßig installiert ist. Sie öffnet jede erscheinende serielle Verbindung, um zu testen, ob es sich um ein Modem handelt, und das stört die Kommunikation mit dem Server. Wenn du kein UMTS/5G-Modem verwendest, kannst du es einfach deinstallieren:
- sudo apt-get remove modemmanager
- sudo apt autoremove brltty
Weitere Lösung bei Klipper: Klipper lässt sich auf Repetier-Server unter Linux nicht installieren. Hier fehlen die Rechte.
cd /usr/local/Repetier-Setup/etc/bin
sudo ./startAllCams
Installation von Repetier Server auf Windows:
Für die Installation von Windows auf den S920 wird eine USB-Installation benötigt. Dieser Stick kann über das Media Creation Tools eingerichtet, oder sollte schon ein Image von Windows z. B. für eine DVD existieren, mittels Rufus auf einen USB-Stick bootfähig aufgespielt werden.
Der verlinkte USB-WLan Stick, welcher unter Linux nachinstalliert werden musste, funktioniert und Windows unmittelbar.
Voraussetzungen prüfen
- USB-Stick mit 8 GB Speicher
- Als Repetier-Server und Windows 10 min. 4 GB RAM (Betriebsystem benötigt allein 2 GB RAM)
- 100 GB SSD, 30 GB für die Betriebssysteminstallation und der Rest für den Upload der Projekte
- 1024×768 Auflösung für die Ersteinrichtung, Rest geschieht über Konsole (SSH-Zugriff, z.B. Putty)
- kleiner Quadcore CPU ab 1,2 GHz, zur Aufteilung einzelner Arbeitsanweisung (abarbeiten Druckaufträge, Upload Projekte und Rendern der Vorschaubilder)
Repetier Server herunterladen
Die Windows Version ist von hier zu beziehen.
Installationsprogramm ausführen
Nach dem Download, die *.exe Datei ausführen. Nach der Installation erscheinen 2 Programme. Repetier-Server starten und Repetier-Server stoppen. Repetier-Server kann weiterhin nicht über „localhost:3344“ ausgeführt werden! Es muss zuerst ein Neustart von Windows veranlasst werden.
Konfiguration von Repetier Server
Energiesparpläne
Standardmäßig sind unter Windows die Energiesparpläne aktiv. Über die Suche „Energiesparplan“ eingeben und den Energiesparmodus von Akku und Netzbetrieb auf „Niemals“ ändern.
Automatische Updates
Automatische Updates müssen unter „Nach Updates suchen“ deaktiviert werden. Die Systemauslastung kann bei so einem kleinen System den Druckprozess zu sehr verlangsamen.
Remotezugriff für Windows aktivieren:
Nach „Remoteverbindungen zu diesem Computer zulassen“ suchen und unter „Remotedesktop“ „Ändern Sie die Einstellungen, um Remoteverbindungen mit diesem Computer zuzulassen“ aktivieren.
Repetier Server ist nun fertig unter Windows eingerichtet. Ursprünglich war Linux mein bevorzugtes System, da die Grundauslastung erwartet niedriger war. Unter Windows ist unerwartet keine Auffälligkeit zu beobachten, bis auf den doppelten RAM Bedarf.
Installation von Repetier Server auf dem Raspberry Pi Zero 2W, 3, 4 und 5:
Repetier Server ist eine Software, die es ermöglicht, mehrere 3D-Drucker von einem zentralen Ort aus zu steuern. Mit Repetier Server kann man Druckaufträge starten, stoppen, pausieren, überwachen und verwalten. Außerdem kann man die Druckeinstellungen anpassen, die Druckqualität optimieren und die Druckdaten analysieren. Repetier Server läuft auf verschiedenen Plattformen, darunter auch auf dem Raspberry Pi Zero 2W, 3, 4 und 5. Um Repetier Server auf dem Raspberry Pi zu installieren, muss man folgende Schritte durchführen.
Voraussetzungen prüfen
Für Repetier-Server und Raspberry PI sind die Vorraussetzung regelrecht gesetzt. PI I und PI Zero mit 512 MB RAM verarbeiten einen Drucker, PI 2 schafft 2 Drucker zuverlässig auch mit Klipper. Der PI 3A+ und PI 3B+ kann 3 bis 5 3D-Drucker bedienen. Wenn hier Klipper mit genutzt werden will, eher 3 Drucker und eine Kamera. Der PI 4 schafft 5-7 3D Drucker.
Repetier-Server als Image installieren
Für die Installation werden zwei Dateien benötigt.
Via Balena Etcher wird die Image auf eine SD-Karte oder SSD installiert. Gerade für einen sicheren Betrieb ist hier ein SSD Karte sehr sinnvoll. Ab dem Pi3A+ und Pi3B+ wird booten von USB unterstützt. Bei älteren Raspberry Pi von der 3A+ und 3B+ Variante (Auch PI4) muss ein Firmware Update direkt auf dem Raspberry Pi gemacht werden. Frisch ausgelieferte Raspberry Pi haben schon den aktuellen Bootloader aufgespielt.
Repetier Server Headless einrichten
Um den Raspberry Pi komplett ohne Peripherie und ohne Monitor einrichten zu können. Muss, bevor die SD-Karte in den Raspberry Pi kommt, noch der Bootbereich angepasst werden.
Zuerst wird eine Datei Namens „SSH“ angelegt, ohne Endung und in den Boot Ordner abgelegt.
Anschließend wird die Datei wpa_supplicant-wlan0.conf.sample angepasst. Hier muss die SSID und das Passwort eingetragen werden. Die SSID und das Passwort finden wir in unserer Fritz Box unter WLAN.
Diese Daten werden in die wpa_supplicant-wlan0.conf.sample eingetragen. Und nicht vergessen die # Zeichen vor Network, SSID und psk zu entfernen. Unter country kann ebenso noch DE eingetragen werden.
Jetzt kann die SD-Karte vom PC abgemeldet, in den PI gesteckt und unter Strom gesetzt werden. Hier eine ganze Weile warten, bis die grüne LED eine lange Zeit nicht mehr blinkt. Kann mehrere Minuten dauern.
Verbindung zum Repetier Server herstellen:
Ist alles am Strom, geht es wieder in die Fritz.Box, diesmal unter Heimnetz \ Netzwerk wird die IP des Servers herausgesucht.
Im Browser kann man mit http://ip:3344 den Repetier Server öffnen.
Repetier Server Monitor
Eine weitere Möglichkeit ist die Software Repetier Server Monitor zu benutzen. Diesen installieren, auf ADD Server klicken. Nur die IP vom Server eintragen. Bei Linux und Windows, den selbst erstellen User eintragen. Bei Raspberry Pi als User und Raspberry als Passwort. Schon ist man auf dem Server.
Verbindung zu Druckern herstellen
Der erste Drucker wird mit Klick auf das Plus-Symbol rechts oben eingerichtet.
- Man gibt seinen persönlich gewünschten Namen für den Drucker ein – Klick mit Schritt 2 fortfahren
- Hier wählt man die Firmware aus, zumeist Marlin, Serielle Schnittstelle, wenn man mit USB anschließt, den Com Port unter Windows und unter Linux /Raspberry wird ein Port mit /dev/ angezeigt, Kommunikationspuffer hat sich 127 Byte bewährt (unter Klipper fällt dies weg), Rest bleibt bei Automatisch.
- die restlichen Informationen wie Druckereigenschaften werden aus dem EEPROM gezogen und eingerichtet. Alles bestätigen.
- Fertig – Drucker ist eingerichtet
Jetzt ganz normal im Slicer sein 3D Objekt slicen und auf dem Drucker Server unter „Drucken\GCode hochladen“ hochladen und Druck starten.
Richtig Sinn ergibt diese Art des Druckens, ab mindestens 2 Druckern. Es erleichtert die Verwaltung enorm.
Vor- und Nachteile Linux, Windows, Raspberry Pi
Vorteile Thinclient:
- absolut stabile Spannung
- hohe CPU Leistung für viele Drucker
- viele USB Ports für Drucker
- freie Betriebssystem Wahl
- günstig komplettes System schon ab 30 € incl. Stromversorgung, WLAN, Speicher
- einfache Einrichtung auf Windows
- Linux benötigt min. 2GB RAM
Nachteile Thinclient:
- höherer Platzbedarf
- mehr Strombedarf, bei wenig CPU-Last 10 W, kann dennoch bis 25 W gehen
- komplexere Einrichtung auf Linux
- Windows benötigt min. 4GB RAM
Vorteile Raspberry Pi:
- geringer Strombedarf, ab 6W bis 12W
- geringer Platzbedarf
- einfache Einrichtung, dank fertiges Image
Nachteile Raspberry Pi:
- begrenzte CPU Leistung, für wenige Drucker dennoch absolut ausreichend
- teurer als Thinclient
- USB-Ports z. B. bei Raspberry 3A+ limitiert, auch mit USB-Hub erweiterbar
Abschließend möchte ich Ihnen noch einige Tipps geben, wie Sie den Repetier-Server installieren und einrichten können, um Ihre 3D-Drucker effizient zu verwalten. Der Repetier-Server ist eine Software, die es Ihnen ermöglicht, mehrere 3D-Drucker über eine zentrale Oberfläche zu steuern, zu überwachen und zu konfigurieren. Sie können den Repetier-Server auf einem Windows-, Linux- oder Mac-Rechner installieren oder einen Raspberry Pi als dedizierten Server verwenden. Die Installation ist einfach und erfordert nur wenige Schritte, wie gerade beschrieben. Nach der Installation müssen Sie Ihre 3D-Drucker mit dem Server verbinden, entweder über USB, Netzwerk oder WLAN. Dann können Sie die Einstellungen für jeden Drucker anpassen, wie z.B. die Druckgeschwindigkeit, die Temperatur, die Filamentart usw. Sie können auch Druckaufträge an Ihre Drucker senden, den Druckfortschritt verfolgen und bei Bedarf pausieren oder abbrechen. Der Repetier-Server ermöglicht Ihnen viele Vorteile, wie z.B., mehrere Drucker gleichzeitig zu nutzen, die Druckqualität zu verbessern, den Filamentverbrauch zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen. Ich hoffe, dass Ihnen dieser Artikel geholfen hat, den Repetier-Server zu installieren und einzurichten. Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie gerne einen Kommentar hinterlassen oder mich kontaktieren. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und viel Spaß beim 3D-Drucken!