PrusaSlicer für 3D Druck

Der PrusaSlicer hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten und leistungsfähigsten Slicer-Software für den 3D-Druck entwickelt. Ursprünglich als modifizierte Version von Slic3r gestartet, bietet die Software heute eine beeindruckende Palette an Funktionen, die sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Makern professionelle Werkzeuge an die Hand gibt. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alles Wichtige über Installation, Konfiguration und die effektive Nutzung des PrusaSlicer für optimale Druckergebnisse.

Inhalt

Was ist PrusaSlicer und warum ist er so beliebt?

PrusaSlicer ist eine kostenlose Open-Source-Slicing-Software, die von Prusa Research entwickelt wurde. Die Software wandelt 3D-Modelle (STL-, OBJ-, AMF- oder 3MF-Dateien) in G-Code um, den Ihr 3D-Drucker verstehen und ausführen kann. Was den PrusaSlicer besonders auszeichnet, ist seine kontinuierliche Weiterentwicklung und die enge Integration mit den Prusa-Druckern, obwohl er mit nahezu allen FDM-3D-Druckern kompatibel ist.

Wichtige Fakten zum PrusaSlicer

  • Aktuelle Version: PrusaSlicer 2.7.1 (Stand Dezember 2024)
  • Lizenz: GNU Affero General Public License (AGPL)
  • Plattformen: Windows, macOS, Linux
  • Unterstützte Drucker: Über 500 vorkonfigurierte Profile
  • Dateiformate: STL, OBJ, AMF, 3MF, STEP

Die Entwicklung von PrusaSlicer

2016 – Slic3r Prusa Edition

Beginn als Fork von Slic3r mit Prusa-spezifischen Verbesserungen

2018 – Umbenennung zu PrusaSlicer

Eigenständige Software mit umfangreichen neuen Funktionen

2021 – PrusaSlicer 2.4

Einführung von Paint-on-Supports und erweiterten Druckfunktionen

2023 – PrusaSlicer 2.6

Organische Supports und verbesserte Geschwindigkeitsoptimierung

2024 – PrusaSlicer 2.7

Optimierte Benutzeroberfläche, erweiterte Multi-Material-Funktionen und verbesserte Druckzeitvorhersage

Installation und erste Schritte

Systemanforderungen

KomponenteMinimumEmpfohlen
ProzessorDual-Core 2 GHzQuad-Core 3 GHz oder besser
Arbeitsspeicher4 GB RAM8 GB RAM oder mehr
GrafikkarteOpenGL 2.0 fähigOpenGL 3.3 oder höher
Festplattenspeicher500 MB2 GB (mit Profilen und Updates)
BetriebssystemWindows 10, macOS 10.13, Ubuntu 18.04Windows 11, macOS 14, Ubuntu 22.04

Schritt-für-Schritt Installation

1Download: Besuchen Sie die offizielle Prusa-Website und laden Sie die aktuelle Version für Ihr Betriebssystem herunter. Die Installationsdatei ist etwa 80-120 MB groß.

2Installation ausführen: Starten Sie das Installationsprogramm und folgen Sie den Anweisungen. Unter Windows und macOS ist keine zusätzliche Software erforderlich. Unter Linux müssen eventuell einige Abhängigkeiten nachinstalliert werden.

3Konfigurationsassistent: Beim ersten Start führt Sie ein Wizard durch die Grundkonfiguration. Wählen Sie hier Ihren Drucker aus der umfangreichen Datenbank oder erstellen Sie ein benutzerdefiniertes Profil.

4Filament-Profile einrichten: Konfigurieren Sie die Materialien, die Sie verwenden möchten. PrusaSlicer enthält vorkonfigurierte Profile für PLA, PETG, ABS, ASA, TPU und viele weitere Materialien.

5Druckprofile auswählen: Wählen Sie zwischen verschiedenen Qualitätsstufen (0.05mm Ultra Detail bis 0.30mm Draft) je nach Anforderung.

Die wichtigsten Funktionen des PrusaSlicer

🎨 Paint-on Supports

Malen Sie Stützen direkt auf Ihr Modell, wo sie benötigt werden. Diese Funktion spart Material und erleichtert das Entfernen der Supports erheblich.

🌳 Organische Stützstrukturen

Seit Version 2.6 bietet PrusaSlicer baumartige, organische Supports, die weniger Material verbrauchen und sich leichter entfernen lassen als herkömmliche Stützen.

🔧 Variable Layer Height

Passen Sie die Schichthöhe unterschiedlichen Bereichen Ihres Modells an. Detaillierte Bereiche erhalten feinere Schichten, während einfache Flächen schneller gedruckt werden können.

🎯 Modifier-Meshes

Definieren Sie verschiedene Druckeinstellungen für spezifische Bereiche eines einzelnen Objekts. Ideal für funktionale Teile mit unterschiedlichen Anforderungen.

📊 Erweiterte G-Code-Vorschau

Visualisieren Sie jeden Aspekt Ihres Drucks: Extrusionsbreite, Geschwindigkeit, Fließrate, Temperatur und mehr. Die farbcodierte Ansicht hilft, potenzielle Probleme zu identifizieren.

🚀 Arachne Engine

Die integrierte Arachne-Perimeter-Engine optimiert Wandstärken automatisch und sorgt für stabilere Drucke mit besserer Maßhaltigkeit.

🎨 Multi-Material-Druck

Vollständige Unterstützung für Multi-Material-Units (MMU) mit intelligenter Farb- und Materialwechsel-Planung. Optimiert Purge-Tower und Materialverbrauch.

⚡ Pressure Advance Calibration

Integrierte Tools zur Kalibrierung von Linear Advance/Pressure Advance für präzisere Druckergebnisse, besonders bei Ecken und Richtungswechseln.

Grundlegende Einstellungen verstehen

Print Settings – Die drei Modi

PrusaSlicer bietet drei verschiedene Ansichtsmodi, die unterschiedliche Erfahrungsstufen ansprechen:

Simple Mode (Einfach)

Perfekt für Einsteiger. Zeigt nur die wichtigsten Einstellungen wie Schichthöhe, Infill und Supports. Ideal für die ersten Druckversuche.

Advanced Mode (Erweitert)

Bietet Zugriff auf die meisten Funktionen, die ambitionierte Hobbyisten benötigen. Enthält erweiterte Support-Optionen und Materialeinstellungen.

Expert Mode (Experte)

Vollständiger Zugriff auf alle Parameter. Hier können Sie jedes Detail Ihres Drucks feinabstimmen, von Beschleunigungswerten bis zu Retraction-Einstellungen.

Wichtige Druckparameter im Detail

Layer Height (Schichthöhe)

EinstellungWertVerwendungszweck
0.05 – 0.10 mmUltra FineMiniatur-Figuren, hochdetaillierte Modelle, lange Druckzeit
0.15 – 0.20 mmStandard QualityAlltagsmodelle, gutes Verhältnis zwischen Qualität und Geschwindigkeit
0.25 – 0.30 mmDraft/SpeedPrototypen, Funktionsteile, wo Geschwindigkeit wichtiger als Optik ist
Profi-Tipp: Die Schichthöhe sollte idealerweise ein Vielfaches des Z-Achsen-Steps Ihres Druckers sein. Bei den meisten Druckern mit 1.8° Schrittmotoren sind das 0.04 mm Inkremente (z.B. 0.12, 0.16, 0.20, 0.24 mm).

Infill-Muster und Dichte

Die Infill-Einstellungen beeinflussen Stabilität, Druckzeit und Materialverbrauch erheblich:

MusterEmpfohlene DichteEigenschaften
Grid (Raster)15-20%Schnell, stabil in allen Richtungen, Standard für die meisten Drucke
Gyroid15-25%Sehr stabil, flexibel, gut für mechanische Teile, etwas langsamer
Honeycomb20-30%Hohe Stabilität bei geringem Gewicht, langsamer Druck
Lightning10-15%Extrem schnell, minimal Material, nur für dekorative Objekte
Adaptive Cubic15-20%Optimiert Material dort, wo es benötigt wird, intelligente Verteilung

Perimeter und Shells

Die Anzahl der äußeren Wände (Perimeter) beeinflusst Festigkeit und Oberflächenqualität maßgeblich:

  • 2 Perimeter: Minimum für einfache, nicht-funktionale Teile
  • 3 Perimeter: Standard-Einstellung, guter Kompromiss für die meisten Anwendungen
  • 4-5 Perimeter: Mechanische Teile, die Belastungen ausgesetzt sind
  • Top/Bottom Layers: Mindestens 4-5 Layer für wasserdichte und stabile Oberflächen

Fortgeschrittene Techniken und Optimierungen

Support-Strategien richtig einsetzen

Supports sind oft notwendig, können aber die Oberflächenqualität beeinträchtigen und Material verschwenden. PrusaSlicer bietet mehrere Ansätze:

Automatische Support-Generierung

EinstellungEmpfohlener WertErklärung
Overhang Threshold45-50°Überhänge steiler als dieser Winkel erhalten Supports
Pattern Spacing2.5 mmAbstand zwischen Support-Linien, größer = weniger Material
Interface Layers3Dichte Schichten zwischen Support und Objekt für bessere Oberfläche
Contact Z Distance0.2 mmAbstand zum Objekt, beeinflusst Entfernbarkeit und Oberfläche

Paint-on Supports effektiv nutzen

1Aktivieren Sie den „Paint-on Supports“ Modus über das linke Toolbar-Symbol

2Wählen Sie „Enforce Supports“ und malen Sie über Bereiche, die unbedingt Stützen benötigen

3Nutzen Sie „Block Supports“, um Bereiche zu markieren, die keine Supports erhalten sollen

4Passen Sie die Pinselgröße mit dem Scrollrad an, um präzise zu arbeiten

Profi-Tipp: Organische Supports (Tree Supports) sind besonders effektiv bei komplexen Geometrien. Sie wachsen wie Bäume vom Druckbett und benötigen nur dort Kontakt zum Objekt, wo es wirklich nötig ist. Dies reduziert Kontaktpunkte und erleichtert das Entfernen erheblich.

Geschwindigkeitsoptimierung ohne Qualitätsverlust

Die richtige Balance zwischen Druckgeschwindigkeit und Qualität zu finden, ist entscheidend:

ParameterKonservativAusgewogenSchnell
Perimeter Speed40 mm/s50-60 mm/s80 mm/s
External Perimeter30 mm/s40 mm/s50 mm/s
Infill Speed60 mm/s80 mm/s120+ mm/s
Travel Speed120 mm/s150 mm/s180+ mm/s
Acceleration800 mm/s²1500 mm/s²3000+ mm/s²

Input Shaper und Pressure Advance

Moderne Drucker mit Klipper-Firmware profitieren enorm von diesen Funktionen:

  • Input Shaper: Reduziert Ringing/Ghosting bei hohen Geschwindigkeiten durch Kompensation mechanischer Resonanzen
  • Pressure Advance: Kompensiert den Druckaufbau im Hotend für präzisere Ecken und gleichmäßigere Extrusion
  • Linear Advance (Marlin): Marlin-Äquivalent zu Pressure Advance, konfigurierbar im PrusaSlicer

Multi-Material und Farbwechsel

Für Drucker mit Multi-Material-Unit oder manuellen Farbwechseln bietet PrusaSlicer umfangreiche Funktionen:

MMU2S/MMU3 Konfiguration

Wipe Tower Optimierung

Der Purge Tower wird automatisch minimiert. Seit Version 2.7 kann PrusaSlicer den Tower intelligent platzieren und die Reinigungsmenge basierend auf Farbkontrasten anpassen.

Interface Purging

Überschüssiges Material kann in Infill oder Interface-Layer gespült werden, statt in den Purge Tower. Dies spart erheblich Material.

Manueller Farbwechsel

Mit M600 können Sie Farbwechsel an bestimmten Layern einfügen. Ideal für mehrfarbige Drucke ohne MMU.

Materialprofile konfigurieren und anpassen

PLA – Der Allrounder

ParameterStandardwertHinweise
Nozzle Temperature215°C210-230°C je nach Hersteller
Bed Temperature60°C50-70°C, höher bei Warping-Problemen
Fan Speed100%Ab Layer 2-3, maximale Kühlung für beste Details
Retraction Length0.8 mm (Direct), 6 mm (Bowden)Anpassen bei Stringing-Problemen

PETG – Robust und praktisch

ParameterStandardwertHinweise
Nozzle Temperature240°C230-250°C, neigt zu Stringing bei zu hohen Temps
Bed Temperature85°C75-90°C für gute Haftung
Fan Speed30-50%Zu viel Kühlung führt zu Layer-Adhäsion-Problemen
Z-Offset+0.02 mmLeicht höher als PLA, PETG ist „squishier“

ABS/ASA – Für technische Teile

ParameterStandardwertHinweise
Nozzle Temperature255°C240-270°C, ASA etwas niedriger als ABS
Bed Temperature100-110°CBeheizte Bauraum empfohlen (Enclosure)
Fan Speed0-20%Minimale Kühlung, nur für Überhänge erhöhen
Chamber Temperature40-60°CVerhindert Warping und verbessert Layer-Haftung
Sicherheitshinweis: ABS gibt beim Drucken Dämpfe ab. Drucken Sie nur in gut belüfteten Räumen oder nutzen Sie einen Drucker mit Aktivkohlefilter. ASA ist UV-beständiger als ABS und eignet sich besser für Außenanwendungen.

TPU und flexible Filamente

Flexible Materialien erfordern besondere Aufmerksamkeit:

  • Druckgeschwindigkeit: Reduzieren auf 20-30 mm/s, besonders bei Bowden-Extrudern
  • Retraction: Minimal oder ganz deaktivieren (0-2 mm), zu viel führt zu Verstopfungen
  • Extrusion Multiplier: Oft 0.95-0.98, TPU neigt zu Überextrusion
  • Direct Drive empfohlen: Bowden-Systeme können flexibles Filament komprimieren

Problemlösung und Kalibrierung

Häufige Druckprobleme und Lösungen

Stringing (Fädenziehen)

Ursache: Material sickert während der Travel-Moves aus der Düse

Lösung:

  • Retraction Length erhöhen (0.5-1 mm bei Direct Drive, 2-3 mm bei Bowden)
  • Retraction Speed auf 40-60 mm/s einstellen
  • Temperatur um 5-10°C senken
  • Z-Hop während Retractions aktivieren (0.2-0.4 mm)

Warping (Verziehen der Ecken)

Ursache: Ungleichmäßiges Abkühlen führt zu Materialspannungen

Lösung:

  • Bett-Temperatur erhöhen
  • Brim oder Raft verwenden (3-5 mm Brim-Width empfohlen)
  • Part-Cooling-Fan reduzieren, besonders in den ersten Layern
  • Enclosure verwenden, besonders bei ABS/ASA
  • First Layer Speed auf 20 mm/s reduzieren

Layer Shifting (Schichtverschiebung)

Ursache: Mechanische Probleme oder zu aggressive Beschleunigung

Lösung:

  • Riemenspannung überprüfen
  • Acceleration und Jerk-Werte reduzieren
  • Druckgeschwindigkeit senken
  • Mechanik auf Blockaden prüfen
  • Stepper-Driver-Strom überprüfen

Underextrusion (Zu wenig Material)

Ursache: Düsenverstopfung, falscher E-Steps-Wert oder zu niedrige Temperatur

Lösung:

  • E-Steps kalibrieren (PrusaSlicer hat ein eingebautes Tool)
  • Flow Rate um 2-5% erhöhen
  • Temperatur um 5-10°C erhöhen
  • Düse reinigen oder tauschen
  • Filamentdurchmesser überprüfen

Kalibrierungs-Tools in PrusaSlicer

PrusaSlicer enthält mehrere eingebaute Kalibrierungs-Generatoren:

Temperature Tower

Generiert automatisch einen Turm mit verschiedenen Temperaturstufen. Hilft, die optimale Drucktemperatur für ein spezifisches Filament zu finden.

Flow Rate Calibration

Erstellt Testwürfel mit verschiedenen Flow-Rate-Einstellungen zur Feinabstimmung der Extrusion.

Retraction Test

Generiert Türme mit variierenden Retraction-Einstellungen, um Stringing zu minimieren.

Bridge Test

Testet die Bridging-Fähigkeiten Ihres Druckers bei verschiedenen Einstellungen.

PrusaSlicer vs. andere Slicer

Vergleich mit den Hauptkonkurrenten

PrusaSlicer

Vorteile:

  • Kostenlos und Open Source
  • Regelmäßige Updates
  • Organische Supports
  • Hervorragende Prusa-Integration

Nachteile:

  • UI etwas überladen
  • Steile Lernkurve im Expert-Modus

Cura

Vorteile:

  • Sehr benutzerfreundlich
  • Plugin-Ökosystem
  • Breite Druckerunterstützung

Nachteile:

  • Kann bei komplexen Modellen langsam sein
  • Manche Features in Plugins versteckt

Simplify3D

Vorteile:

  • Sehr schnelles Slicing
  • Prozess-Management
  • Variable Settings pro Objekt

Nachteile:

  • Kostenpflichtig (150 USD)
  • Seltene Updates
  • Veraltete Features

OrcaSlicer

Vorteile:

  • Fork von PrusaSlicer mit Extra-Features
  • Bessere Bambu Lab Integration
  • Modern UI

Nachteile:

  • Weniger stabil
  • Kleinere Community

Workflow-Tipps für effizientes Arbeiten

Profile-Management

Organisieren Sie Ihre Profile sinnvoll für schnelleren Zugriff:

  • Erstellen Sie Basis-Profile: Ein Standard-Profil pro Material als Ausgangspunkt
  • Spezifische Profile für Anwendungen: z.B. „PETG_Funktionsteile“, „PLA_Miniatures“, „ABS_Outdoor“
  • Exportieren und Sichern: Sichern Sie Ihre angepassten Profile regelmäßig (File → Export → Export Config Bundle)
  • Versionierung: Benennen Sie Profile mit Datum oder Version, z.B. „MyPETG_v2_2024“

Tastaturkürzel, die Zeit sparen

FunktionWindows/LinuxmacOS
Objekt importierenStrg + ICmd + I
Slicing startenStrg + RCmd + R
G-Code exportierenStrg + GCmd + G
Objekt duplizierenStrg + DCmd + D
Zur Plattform ausrichtenFF
DraufsichtNum 77

G-Code Post-Processing

PrusaSlicer ermöglicht Custom G-Code an verschiedenen Stellen:

  • Start G-Code: Aufwärmroutinen, Homing, Bed-Mesh-Leveling
  • End G-Code: Motoren ausschalten, Kühlung, Home-Position
  • Before Layer Change: Nützlich für Zeitraffer-Fotografie
  • After Layer Change: Custom-Befehle pro Layer
  • Tool Change G-Code: Für Multi-Extruder-Setups
Beispiel – Zeitraffer-Fotografie: ; Before Layer Change G-Code
G1 X0 Y220 F9000 ; Fahre Druckkopf aus dem Bild
M400 ; Warte auf Bewegungen
M118 P0 trigger ; Sende Trigger an Kamera

Zukunftsausblick und Entwicklung

Kommende Features (2025)

Basierend auf den GitHub-Entwicklungen und Community-Diskussionen sind folgende Features in Planung:

KI-gestützte Support-Generierung

Machine Learning soll zukünftig automatisch optimale Support-Platzierung vorschlagen, basierend auf tausenden erfolgreichen Drucken.

Verbesserte Simulation

Realistische Vorschau von Druckfehlern und physikalischen Eigenschaften noch vor dem Slicing.

Cloud-Integration

Synchronisation von Profilen über mehrere Geräte und direkte Integration mit Prusa Connect.

Erweiterte Kalibrierung

Automatische Erkennung von Druckerproblemen und geführte Kalibrierungsschritte.

Community und Ressourcen

Die PrusaSlicer-Community ist aktiv und hilfsbereit. Wichtige Anlaufstellen:

  • Prusa Forum: Offizielle Unterstützung und Diskussionen
  • GitHub Repository: Bug-Reports, Feature-Requests und Source Code
  • Reddit r/prusa3d: Community-Hilfe und Projekt-Showcases
  • YouTube Tutorials: Unzählige Video-Guides von Teaching Tech, CNC Kitchen, CHEP
  • Prusa Knowledge Base: Offizielle Dokumentation und Troubleshooting-Guides

Fazit: Warum PrusaSlicer eine ausgezeichnete Wahl ist

✅ Stärken von PrusaSlicer

  • Vollständig kostenlos und Open Source
  • Regelmäßige Updates mit neuen Features
  • Ausgezeichnete organische Supports
  • Sehr präzise Druckzeitvorhersage
  • Umfangreiche Materialdatenbank
  • Paint-on-Funktionen für präzise Kontrolle
  • Hervorragende Multi-Material-Unterstützung
  • Aktive und hilfsbereite Community
  • Kompatibel mit nahezu allen FDM-Druckern

⚠️ Einschränkungen

  • Benutzeroberfläche kann für Anfänger überwältigend sein
  • Expert-Modus erfordert Einarbeitungszeit
  • Slicing sehr komplexer Modelle kann langsam sein
  • Manche Features sind nicht intuitiv platziert
  • Ressourcenintensiv bei großen Dateien

PrusaSlicer hat sich zu Recht als eine der führenden Slicing-Lösungen etabliert. Die Kombination aus professionellen Features, konstanter Weiterentwicklung und der Tatsache, dass die Software völlig kostenfrei ist, macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für 3D-Drucker-Enthusiasten aller Erfahrungsstufen.

Die Software ist besonders stark bei der Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit für Einsteiger (Simple Mode) und tiefgehenden Anpassungsmöglichkeiten für Experten. Features wie organische Supports, Paint-on-Funktionen und die präzise G-Code-Vorschau setzen Standards in der Branche.

Während die Lernkurve im erweiterten Modus etwas steiler sein kann, lohnt sich die Investition in Zeit und Lernen absolut. Die Qualitätsverbesserungen und Zeitersparnisse, die Sie durch optimierte Einstellungen erzielen können, machen PrusaSlicer zu einem unverzichtbaren Werkzeug in Ihrer 3D-Druck-Toolchain.

Ob Sie gerade Ihren ersten 3D-Drucker auspacken oder bereits ein erfahrener Maker sind – PrusaSlicer bietet Ihnen die Werkzeuge, die Sie benötigen, um Ihre Druckprojekte auf das nächste Level zu bringen. Die kontinuierliche Entwicklung und die aktive Community stellen sicher, dass die Software auch in Zukunft zu den besten Lösungen auf dem Markt gehören wird.

Ist PrusaSlicer wirklich komplett kostenlos?

Ja, PrusaSlicer ist vollständig kostenlos und Open Source unter der GNU AGPL-Lizenz. Es gibt keine versteckten Kosten, Premium-Features oder Abonnements. Sie können die Software herunterladen, nutzen und sogar den Quellcode einsehen und modifizieren. Die Software wird von Prusa Research entwickelt und kontinuierlich verbessert, finanziert durch den Verkauf ihrer 3D-Drucker.

Funktioniert PrusaSlicer nur mit Prusa-Druckern?

Nein, PrusaSlicer funktioniert mit nahezu allen FDM-3D-Druckern. Die Software enthält über 500 vorkonfigurierte Profile für verschiedene Drucker von Herstellern wie Creality, Anycubic, Artillery, Elegoo und vielen mehr. Falls Ihr Drucker nicht in der Liste ist, können Sie einfach ein benutzerdefiniertes Profil mit den Spezifikationen Ihres Druckers erstellen. Die Software ist zwar für Prusa-Drucker optimiert, bietet aber dieselbe Funktionalität für alle anderen Drucker.

Welche Einstellung hat den größten Einfluss auf die Druckqualität?

Die Schichthöhe (Layer Height) hat den größten sichtbaren Einfluss auf die Oberflächenqualität. Für hochdetaillierte Drucke wählen Sie 0.12-0.16 mm, für Standard-Qualität 0.20 mm und für schnelle Prototypen 0.28 mm. Weitere wichtige Faktoren sind die externe Perimeter-Geschwindigkeit (langsamer = glatter), die Anzahl der Top/Bottom-Layer (mindestens 4-5 für solide Oberflächen) und die korrekte Temperatureinstellung für Ihr Filament. Auch die Kalibrierung des First Layers ist entscheidend für den Druckerfolg.

Was sind organische Supports und wann sollte ich sie verwenden?

Organische Supports (Tree Supports) sind baumartige Stützstrukturen, die seit PrusaSlicer 2.6 verfügbar sind. Sie wachsen vom Druckbett nach oben und berühren das Objekt nur dort, wo Unterstützung wirklich nötig ist. Vorteile: Sie benötigen bis zu 50% weniger Material als herkömmliche Supports, lassen sich wesentlich leichter entfernen und hinterlassen weniger Spuren auf der Oberfläche. Sie eignen sich besonders für komplexe Geometrien, organische Formen und Modelle mit vielen kleinen Überhängen. Bei einfachen geometrischen Formen können klassische Supports effizienter sein.

Wie kann ich meine Druckgeschwindigkeit erhöhen ohne Qualität zu verlieren?

Erhöhen Sie zunächst nur die Infill-Geschwindigkeit auf 80-120 mm/s, da das Infill nicht sichtbar ist. Die externe Perimeter-Geschwindigkeit sollte niedriger bleiben (40-50 mm/s) für beste Oberflächenqualität. Aktivieren Sie Input Shaper oder Pressure Advance, falls Ihr Drucker dies unterstützt. Verwenden Sie größere Düsendurchmesser (0.6 mm statt 0.4 mm) für schnellere Drucke bei akzeptabler Qualität. Optimieren Sie die Acceleration- und Jerk-Werte schrittweise. Nutzen Sie adaptive Schichthöhen: feine Layer nur dort, wo Details wichtig sind. Mit diesen Optimierungen können Sie Druckzeiten um 30-50% reduzieren.

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