Um genaue Ergebnisse und Verfälschungen durch sich aufbauenden Druck im Hotend zu vermeiden ist es mMn ein guter Rat bei dem extrudieren der Filamentstrecke möglichst langsam den Motor verfahren lassen, oder die z.b. die Nozzel komplett zu entfernen. Letzteres habe ich aber bisher auch noch nie gemacht.
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- Vorbereitung Filamentstrecke ausmessen
- Extruder-Steps richtig einstellen
- X- Y- Z- Achsen kalibrieren

Vorbereitung Filamentstrecke
In der Vorbereitung zum kalibrieren der Extruder Motor-Steps, wird eine längere Strecke als die zu verfahrende Strecke des Filaments ausgemessen, um eine mögliche Fehldistanz besser ermitteln zu können.
In diesem Fall wird eine Länge von 120 mm gemessen und markiert. Ich zwacke diese gern leicht mit einer sehr spitzen Kneifzange an. Ein Filzstift oder eine Anreisnadel sollten genauso funktionieren.
Über sein Tool der Wahl, kann nun der Extruder angewählt werden u.A.:
- Repetier-Host Beschreibung
- Octoprint Beschreibung
- PronterfaceUI
Je nach Filament wird nun der Hot-End vorgeheizt. Bei Marlin z.B. ist es überhaupt nicht möglich unter einer vordefinierten Temperatur zu extrudieren. Bei PLA sind 200-220°C okay und bei z.B. bei ABS sollte schon mit 240°C gearbeitet werden.
Ist vorgeheizt, wird über z.B. den Manuel-Reiter 100mm möglichst langsam ausgegeben.
Nach der Ausgabe sollte im optimalen Fall 20mm Restmaterial zur Markierung hin übrig sein. Nur ändert sich je nach Vorspannung oder/und Dichte des Materials der Umlaufdurchmesser des Mitnehmerrades – mal mehr und mal weniger und so ist es sinnvoll bei wechselnden Materialien und vor allem bei wechselnden Herstellern immer mal wieder die E-Steps für den Extruder zu überprüfen.
Steps am 3D Drucker kalibrieren
Bei einer Abweichung zu den 20 mm wird wie folgt vorgegangen:
Es sind in unserem Fall 18 mm gemessen worden. So sind 102 mm gefördert worden, Ziel waren 100 mm.
Wir berechnen die neuen E-Steps für den Extruder wie folgt:
( angeforderte Lnge / tatschlich extrudierte Lnge ) * hinterlegte Schritte = neue E-Steps |
Die aktuellen gefahrenen E-Steps könnt ihr über die Konsole mit dem G-Code Befehl “M503” ausgeben lassen und es wird etwas wie:
echo: M92 X159.28 Y160.00 Z4266.66 E201.10 |
ausgegeben. X,Y,Z zeigen euch die Schritte der Achsen an, E die des Extruders. Diesen Wert setzen wir nun in die oben genannte Formel ein.
( 100 / 102 ) * 201.10 = 197.16 |
Mit dem GCode Befehl:
M92 E197.16 |
|
M500 |
M92 E197.16 wird der neue Wert hinterlegt und mit
M500 abgespeichert. Anschließend nochmal die gleiche Länge ausgeben und nachprüfen, ob alles funktioniert hat.
Alternativ ist z.B. bei Marlin möglich über das Display unter Einstellung\Bewegung\Steps/mm\ E Steps/mm auszulesen und einzugeben.
Wie geht ihr vor? Gibt es eine schnellere Vorgehensweise?